Augenoptik Hürrig

Mehr als 85 Jahre ist es her, seit Walter Hürrigs berufliche Laufbahn als Uhrmacher und Optiker begann und damit die Tradition des Geschäftes am Königsbrücker Markt gründete. Von 1924 bis 1928 ließ er sich bei Zimmermann & Brückner in Dresden in den beiden Berufen ausbilden. Bereits wenige Jahre nach Beendigung seiner Lehrzeit, am 01.01.1931, machte er sich im elterlichen Haus in Reichenbach mit einem Uhren- und Optikergeschäft selbstständig. Seine Meisterprüfung im Uhrmacherhandwerk absolvierte Walter Hürrig am 30.07.1934 in Eibau. Fortan ließen zahlreiche Kunden aus Reichenbach und Umgebung ihre Uhren in seinem kleinen Geschäft reparieren.

1936: Die Kundschaft von Walter Hürrig wurde immer zahlreicher, sodass er sich nach einem Wohn- und Geschäftshaus umsehen musste. 1936 war das perfekte Gebäude gefunden: an der Schloßstraße 2 in Königsbrück. Am 01.10.1936 eröffnete er sein Uhrenmachergeschäft am Königsbrücker Markt und verkaufte und reparierte dort Tisch-, Stand-, Armband- und Taschenuhren sowie Wecker und Regulatoren. Im Jahr 1937 legte Walter Hürrig in Dresden schließlich seine Meisterprüfung im Augenoptikhandwerk ab. Außerdem erweiterte er sein Angebot um Schmuck, Bestecke und Trauringe.

Im Jahr 1939 übernahm Walter Hürrig die Wartung und Pflege der Königsbrücker Kirchturm- und Rathausuhr – eine wahrlich große Aufgabe für den Uhrmachermeister. Während er die Rathausuhr nur bis 1975 „betreute“, blieb das Aufziehen der Kirchturmuhr in der Familie. Ab 1978 übernahm zunächst Gottfried Hürrig diese Aufgabe von seinem Vater, die er seinerseits seinem Sohn Tobias Hürrig, dem heutigen Inhaber der Augenoptik Hürrig, übertrug.

Viele Jahre hinweg lief das Geschäft recht reibungslos, doch nach dem Kriegsende 1945 herrschte – wie überall – Material- und Ersatzteilmangel. So kam es, dass die Kunden selbst Benzin bzw. andere Reinigungsmittel mitbringen mussten, damit ihre Wecker und Uhren gereinigt werden konnten. Gottfried Hürrig trat in die Fußstapfen seines Vaters. Er absolvierte seine Lehre von 1957 bis 1960 bei Augenoptik Ecke in Weixdorf. Von 1964 bis 1966 besuchte Gottfried Hürrig die Fachschule für Augenoptik „Hermann Pistor“ in Jena und legte im Juli 1966 seine Meisterprüfung im Augenoptikerhandwerk ab. Im Anschluss, von 1966 bis 1969, ging er bei seinem Vater in die Lehre als Uhrmacher.

1970 wurde der Umbau und die Erweiterung des Geschäftes in Königsbrück notwendig. Nun erhielten in der linken Haushälfte ein Augenprüfraum und ein Büro ihren Platz, wozu ein Hausflur zum Ladenraum ausgebaut wurde. Nur ein Jahr später übernahm Gottfried Hürrig das Geschäft von seinem Vater Walter Hürrig. Nach dem Tod des Firmengründers im Jahre 1978 wurden das Optikhandwerk von Gottfried Hürrig und die Uhrmacherei von Margot Hürrig weitergeführt. Von 1989 bis 1992 war Tobias Hürrig zur Ausbildung bei Augenoptik Mütze in Radeberg. 1990 trat die Uhrmachermeisterin Margot Hürrig in den Ruhestand ein. Damit erlosch im Hause eines der beiden Gewerbe – die Uhrmacherei.

Mit dem Mauerfall in Berlin im November 1989 begann für die Firma eine wirtschaftlich neue Zeit. Nun konnten schicke, modernere Fassungen von namhaften Markenherstellern angeboten werden. Vor allem Metallbrillen und randlose Brillen waren sehr begehrt. Seit dieser Zeit war die Firma Rodenstock mit Sitz in München Hauptlieferant der Augenoptik Hürrig. In den Jahren 1992 bis 1993 fand eine umfangreiche Sanierung und Modernisierung des Geschäftes statt. Im Zuge der Arbeiten erhielt das Gebäude eine neue Fassade. Der Verkaufsraum wurde vergrößert und mit großen Fassungswänden ausgestattet. Auch neue Technik, wie z.B. eine Video-Brillenberatung, wurde installiert.

Völlig unerwartet verstarb Gottfried Hürrig im Mai 1993. Nur der Treue der zahlreichen Kunden ist es zu verdanken, dass das Geschäft auch weiterhin fortgeführt werden konnte. So übernahm 1993 Ehefrau Eva-Maria Hürrig das Geschäft und Sohn Tobias Hürrig begann seine Arbeit in der elterlichen Firma. Noch im selben Jahr konnte ein Optikermeister aus Dresden für das Augenprüfen und das Bestimmen der Brillengläser eingestellt werden. Im Jahre 1996 legte Tobias Hürrig in Jena seine Meisterprüfung im Augenoptikhandwerk ab.

Fortan wurde das Geschäft immer wieder modernisiert und Leistungen beständig erweitert. 1997 wurde mit dem Anpassen von Kontaktlinsen begonnen. 2000 erfolgte die Einrichtung eines Computernetzwerkes inklusive Datenfernübertragung zum Hersteller, was die Arbeit wesentlich erleichterte. Um den neusten Entwicklungen auf dem Markt standzuhalten und mit der Zeit zu gehen, begann im selben Jahr die moderne Kundenberatung mit firmeninterner Software. Auch die Werkstatt und das Büro wurden saniert und modernisiert.

Immer bestrebt, die Qualität des Angebotes und die eigene Arbeitsweise zu optimieren, wurden regelmäßig aktuelle Geräte gekauft. 2004 bekam Augenoptik Hürrig einen neuen, hochwertigen CNC-Schleifautomaten. Dieser ermöglicht eine besonders präzise Schleif-, Fräß- und Poliertechnik der Brillengläser.

Am 10.02.2006 erfolgte schließlich die Geschäftsübernahme durch Tobias Hürrig, welcher als Inhaber bestrebt ist, das Angebot für die Kunden stetig zu erweitern und zu verbessern.

Seit Januar 2018 arbeitet Augenoptik Hürrig sehr eng mit dem Glashersteller OptoVision zusammen. Eine deutsche Firma, mit Hauptsitz in Langen bei Frankfurt am Main, und nationaler Marktführer mit seiner sehr hochwertigen Qualität. Nach vielen fleißigen und erfolgreichen Jahren wurde es im Sommer 2019 Zeit für eine Sanierung und Modernisierung des Verkaufsraumes.

Das derzeitige Angebot der Firma Augenoptik Hürrig umfasst neben verschiedenster Brillen und Kontaktlinsen auch Ferngläser, Lupen, Bildschirmlesegeräte und Kompasse, Barometer und Thermometer. Als traditionsreiches Unternehmen, das heute bereits in der dritten Generation geführt wird, wurden bei Augenoptik Hürrig mittlerweile etwa 30 Lehrlinge im Uhrmacher- und Augenoptikhandwerk ausgebildet.

„Der lange und erfolgreiche Bestand unserer Firma ist auf unsere zahlreiche Kundschaft zurückzuführen, der wir auf diesem Weg unseren Dank für die jahrelange Begleitung aussprechen möchten“, erklärt Tobias Hürrig. „Wir werden Ihnen auch in Zukunft eine klare Sicht durch hochwertige Gläser und Kontaktlinsen ermöglichen. Bleiben Sie uns treu – wir beraten Sie gern und freuen uns auf Ihren Besuch!“

Herzlichst, Ihr Tobias Hürrig Inhaber Augenoptik Hürrig